Artikel von: Peter Vates
Eisenbahnen um Friedland in Böhmen
Hier wollen wir die Eisenbahnstrecken um Friedland in Böhmen betrachten, im besonderen:
Ansicht von Schloß Friedland.
Ein Güterzug, gezogen von einer Lokomotive der Reihe 434.2, in der Einfahrt des Bahnhofes Friedland mit der Burg des Grafen von Wallenstein im Hintergrund, ca 1943. Rechts: am 03.06.2011 hat 810 245-1 Einfahrt in den Bahnhof.
Ansichten von der nur 6,213 km langen Localbahn welche von der Friedländer Bezirksbahn erbaut und betrieben wurde und am 03.05.1900 eröffnet wurde. Sie führt von Raspenau durch das Smeda Tal, zu deutsch Wittig Tal, nach Bily Potok, zu deutsch Weißbach.
Ansicht vom kleinen Endbahnhof Weißbach in Böhmen, dem heutigen Bily Potok.
Repro vom Bahnhof Weissbach.
Frydlant - Jindrichovice pod Smrkem
Frydlant - Hermanice - Zittau ( 750 mm )
Die Schmalspurbahn Frýdlant v Čechách–Heřmanice hatte als einzige Bahn im heutigen Tschechien eine Spurweite von 750 mm, im übrigen Land betrug die Spurweite 760 mm. Die Strecke verlief von Frýdlant v Čechách (Friedland in Böhmen) in den an der Landesgrenze zu Sachsen gelegenen Ort Heřmanice u Frydlantu (Hermsdorf in Böhmen) und hatte dort Anschluss an das Zittauer Schmalspurbahnnetz, der Strecke Zittau - Reichenau- Hermsdorf.
Im Jahre 1884 entstand in Sachsen eine Schmalspurbahn, die von Zittau über Reichenau nach Markersdorf führte. Schon bald entstanden Pläne, diese Linie bis Friedland fortzuführen. Für den Grenzbahnhof war ein Standort in „unmittelbarer Nähe der Grenze“ bei Hermsdorf in Böhmen vorgesehen. Dieser Bahnhof sollte auch Sitz des Grenzzollamtes sein.
Am 15. Februar 1899 erhielt der Bezirksausschuss in Friedland die Konzession „zum Baue und Betriebe einer als schmalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Friedland der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn bis zur Reichsgrenze nächst Hermsdorf“
Nach einem Jahr Bauzeit konnte der Verkehr am 25. August 1900 eröffnet werden. Gleichzeitig nahm auch die sächsische Anschlussstrecke Markersdorf–Hermsdorf ihren Betrieb auf. Um auch den Ort Dittersbach bedienen zu können, entstand dort ein Kopfbahnhof. Die Gleise beider Richtungen verliefen etwa einen Kilometer parallel nebeneinander.
Außer einigen Sonderzügen, die teilweise auch von Oybin nach Friedland verkehrten, fand zwischen der sächsischen und böhmischen Strecke nie durchgängiger Personenverkehr statt, sondern die Fahrgäste mussten stets in Hermsdorf zur Weiterfahrt umsteigen. Lediglich im Güterverkehr erfolgte nach einem Personal- und Lokomotivwechsel eine Durchfahrt.
( Auszug von Wikipedia der Bahnstrecke Frýdlant v Čechách–Heřmanice )
U37.008 am 16.07.1939 im Bahnhof Friedland, abfahrbereit nach Hermsdorf . Foto: Maey
Die Friedländer Bezirksbahn beschaffte für die Bahn 3 Schmalspurlokomotiven mit einer Spurweite von 750 mm.
Lok Nr. 11 EHRLICH U37. 007 99 791
Lok Nr. 12 FRIEDLAND U37. 008 99 792
Lok Nr. 13 HERMSDORF U37. 009 99 793
U 37.007, spätere 99 791 um 1940 in Friedland und U 37.009, spätere 99 793 ebenfalls in Friedland. Fotos: Maey
U 37.007 (ehem. Nr. 11) befand sich als 99 791 im April 1945 zur Instandsetzung im Raw Chemnitz und Verblieb nach 1945 bei der DR. Sie kam auf der Strecke Hetzdorf - Großwalterdorf und später auf der Priegnitzer Kreisbahn zum Einsatz und wurde dort in 99 4712 umgezeichnet und 1965 ausgemustert.
U 37.008 (ehem. Nr. 12) schied 1966 in Frýdlant aus dem Betriebspark aus und wurde dann als Denkmallokomotive vor dem Bahnhof Nymburk aufgestellt. Sie dient heute als Ersatzteilspender.
U 37.009 (ehem. Nr. 13) wurde 1963 in Frýdlant verschrottet.
Ansicht vom Grenzbahnhof Hermsdorf in Böhmen der 750 mmm Schmalspurbahn Zittau - Hermsdorf - Friedland.