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Hohenfurther Elektrische Localbahn
In Südböhmen, entlang der oberen Moldau, von Zartelsdorf ( Rybnik ) über Hohenfurth ( Vyssi Brod ) und Kienberg ( Loucovice ) nach Lippen ( Lippno nad Vltavou ), verläuft die reichlich 22 km elektrisch betriebene Hohenfurther Elektrische Localbahn.
Der Fabrikant Ernst Porak aus Kienberg und der Abt des Kloster Hohenfurth Bruno Pammer erhielten am 12. September 1911 die Konzession zum Bau und Betrieb einer normalspurigen Localbahn von der Station Zartelsdorf der k.k. Staatsbahnen zur Lippner Schwebe.
Der erste Güterzug fuhr am 18. Oktober 1911 von Zartlesdorf nach Kienberg. Der Personenverkehr begann am 17. Dezember desselben Jahres.
Den Betrieb führt die Hohenfurther Elektrische Lokalbahn zunächst selbst aus. Ab 1. Juli 1912 übernahm die Staatsbahndirektion Linz der kkStB den Betrieb auf Rechnung der Eigentümer. Dafür wurde in Hohenfurth eine eigene Betriebsleitung eingerichtet.
Der Betrieb der Bahn bei der Eröffnung 1912 wurde mit 3 Triebwagen der kkStB - Reihe 22.0 durchgeführt.
Von 1912 bis 1955 wurde die Strecke mit Gleichspannung von 1280 Volt betrieben, ab 1955 wurde die Gleichspannung auf 1550 Volt erhöht. 2005 wurde die Strecke auf 25 kV, 50 Herz Wechselspannung umgestellt.
Ansicht vom Bahnhpof Hohenfurth, heute Techoraz, rechts ein Auschnitt vom Bahnhof mit der Brücke über die Moldau im Hintergrund.
Triebwagen der Reihe 22.0, hier die Nummer 3 mit Beiwagen auf dem Moldauviadukt kurz vor dem Bahnhof Hohenfurth, heute Techoraz, auf der Fahrt nach Zartlesdorf.
Ansicht des Bahnhofes von Hohenfurth Stift, heute Vyssi Brod klaster. Rechts: Blick auf die Bahnhofsanlage mit der Fahrzeughalle.
Triebwagen Nummer 3 mit Beiwagen am km 17,1 an der Teufelsmauer.
Den Güterverkehr bestimmte die Abfuhr der Produkte der Papierindustrie aus Kienberg und Umgebung des Fabrikanten Ernst Porak, welcher reichlich Anschlussgleise in seinen Werken errichtete. Weiterhin gab es in Lippen, Kienberg und Hohenfurth Gleisanschlüße an die Moldau um das Flossholz per Schiene weiter zu transportieren, da die Flösserei auf der Moldau Stromabwärts durch Stromschnellen nicht mehr rentabel war.
Dazu wurde eigens als Verschublokomotive eine Elektrolokomotive, bei der CSD E 200.001, 1912 in Dienst gestellt.
Die Abfuhr der Güter erfolgte mit den Triebwagen der Reihe 22.0 nach Zartlesdorf.
Blick auf die Bahnhofsanlage Kienberg Moldaumühl mit einem Triebwagen der Reihe 22.0.
Das elektizitätswerk von Kienberg mit der Bahn im Vordergrund. Ansicht der Umgebung um Hohenfurt mit der Bahn.
Fahrpan gültig ab dem 05.Juni 1919
Anfang der 1950er Jahre waren Fahrzeuge und Anlagen der Strecke restlos verschlissen, sodass eine grundlegende Erneuerung unausweichlich wurde. Zwischen 1953 und 1959 sanierte die ČSD die Gleisanlagen und baute eine neue moderne Fahrleitung auf. Wegen der Unterbrechung der Strecke durch den Staudamm musste etwa ein Kilometer Strecke vollkommen neu trassiert werden. Der Bahnhof Lipno entstand am linken Moldauufer unmittelbar unterhalb des neuen Staudamms neu. Die Fahrleitungsspannung wurde 1955 auf 1500 Volt angehoben. ( Auszug von Wikipedia der Bahnstrecke Rybnik - Lipno nad Vltavou )